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Sckells Gärten und Parks

Schlosspark Worms-Herrnsheim

Überblick

Name der Anlage

Schlosspark Worms-Herrnsheim

Verwalter

Stadtverwaltung Worms

Adresse

Herrnsheimer Hauptstraße 1-3, 67550 Worms

Fläche der Anlage

10 Hektar

Entstehungszeit

1788-1792

Zustand

erhalten, restauriert ab 2001

Über den Schlosspark

Um 1460 erbaute Philipp Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg, das erste Herrnsheimer Schloss als Wasserburg. Nach der Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg entstand unter Wolfgang Eberhard von Dalberg ein neuer Schlossbau mit Garten im barocken Stil, der zwischen 1788 und 1792 durch Sckell in englischem Stil vollständig überformt wurde. Von dem Gelände ist ein Verkaufsplan von 1882 überliefert, in dem die Baulichkeiten und die Parkanlage genau beschrieben werden. Gut erkennbar ist hier auch die Zweiteilung der Parkanlage mit einem nördlich des Schlosses gelegenen Bereich mit dem sogenannten Storchenturm, der über eine Brücke, das „Pariser Tor“ erreichbar war. Die Parkanlage wurde von Sckell mit dem klassischen Landschaftsgärten eigenen ausgeklügelten System von Wegeführungen, Blickbeziehungen, Gehölzgruppen und Staffagebauten zu einer theatralen Komposition miteinander verbunden. 

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Schlossterrasse, © Landschaftsbüro Junker-Mielke, 2013

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Schlossterrasse, Foto: © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2003

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Schlossterrasse, Foto: © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2003

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Amorbrunnen, © Landschaftsbüro Junker-Mielke, 2006

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Amorbrunnen, Foto: © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2006

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Amorbrunnen, Foto: © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2006

Der Schlosshof wird eingerahmt von verschiedenen ehemaligen Wirtschaftsgebäuden und der 1812 erbauten Orangerie mit im Rasen liegenden Pleasuregroundbeeten. Unterhalb der Schlossterrasse ranken sich Feigen empor. Von hier aus öffnet sich die Parkanlage mit einer weiten leicht abfallenden Wiesenfläche bis zu den beiden tiefer liegenden Weihern. Die Weiher sind über Wasserläufe miteinander verbunden, die mit eleganten Brücken überquert werden können. Im Zentrum des großen Weihers liegt malerisch die Anmutung einer Rousseau.
Ein am Kleinen Weiher gelegenes Badehaus unter Trauerweiden existiert heute nicht mehr.
Hinter einer Brücke überrascht eine kühle Grottenanlage mit einem Bachlauf, die von der Statue des auf einer Säule sitzenden Amors bekrönt wird.
Hier gegenüber liegen die weit ausladenden Äste der amerikanischen Zürgelbäume, die nur beispielhaft für noch einige erhaltene Bäume aus der Entstehungszeit der Parkanlage genannt werden sollen.

Immer wieder wird der Blick auf das Schloss oder den burgartigen Staffagebau des Schillerturms oder auch die Kirche Herrnsheims mit Gehölzanpflanzungen verborgen und wieder neu inszeniert. Herausragend ist hierbei der sogenannte „Bibliotheksturm“ als Relikt der ehemaligen Wasserburg stets im Blickfeld.
Von der Schlossterrasse aus wird die Blickachse weitergeführt, auf die außerhalb des Parks liegende weiß leuchtende St.-Anna-Kapelle. Achtundzwanzigmal weilte Sckell nachweislich in Herrnsheim, und seine meisterliche Handschrift ist in der gut erhaltenen Parkanlage bis heute deutlich ablesbar.

– Stella Junker

Schlosspark Worms-Herrnheim, Blick auf das Schloss aus dem Schlosspark, © Landschaftsbüro Junker-Mielke, 2006

Schlosspark Worms-Herrnheim, Blick auf das Schloss aus dem Schlosspark, Foto: © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2006

Schlosspark Worms-Herrnheim, Blick auf das Schloss aus dem Schlosspark, Foto: © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2006

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Blickachsenplan, © Landschaftsbüro Junker-Mielke, 2002

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Blickachsenplan, © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2002

Schlosspark Worms-Herrnsheim, Blickachsenplan, © Landschafts­architektur­büro Stella Junker-Mielke, Worms, 2002

Impressionen

Literatur

Junker-Mielke, Stella: Verborgene Gärten in Rheinland-Pfalz, Lindenberg 2006.

Hallbaum, Franz: Der Landschaftsgarten. Sein Entstehen und seine Einführung in Deutschland durch Friedrich Ludwig von Sckell, München 1927.

Werner, Ferdinand: Der dalbergische Lustgarten und Sckells Englische Anlage in Herrnsheim bei Worms, in: Die Gartenkunst 1993. Worms 1993, Band 5, S. 159-192.