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Sckells Gärten und Parks

Leininger Unterhof in Grünstadt

Überblick

Name der Anlage

Leininger Unterhof in Grünstadt

Verwalter

k.A.

Adresse

Obergasse, 67269 Grünstadt

Fläche der Anlage

k.A.

Entstehungszeit

1783

Zustand

Nicht mehr erhalten

Über den Leininger Unterhof

Nach der Zerstörung ihrer Stammschlösser im Pfälzischen Erbfolgekrieg verlegten die beiden Linien der Grafen von Leiningen-Westerburg ihre Residenzen in die Rheinebene nach Grünstadt, wo neue schlossartige Herrschaftssitze entstanden. Für Graf Carl Christian von Leiningen-Westerburg-Altleiningen schuf Sckell, der gleichzeitig für die Fürsten von Leiningen-Hardenburg in Dürkheim tätig war, 1783 am Leininger Unterhof einen kleinen Landschaftsgarten. Die südlich außerhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung platzierte Anlage ist in einem Lageplan von 1801 überliefert. An den unmittelbar am herrschaftlichen Wohngebäude gelegenen Pleasure Ground schließt sich westlich eine zweigeteilte, nach außen optisch abgeschirmte Wiesenfläche an, die locker mit Bäumen bestanden ist und ein kleines Rondell einbezieht.

Leininger Unterhof in Grünstadt, Lageplan mit Garten von 1801, Landesarchiv Speyer, Best. G 2 Nr. 636 fol. 11

Leininger Unterhof in Grünstadt, Lageplan mit Garten von 1801, Landesarchiv Speyer, Best. G 2 Nr. 636 fol. 11

Grünstadt Obergasse, Leininger Hof, um 1800, Lampert, Walter Geschichte von Grünstadt, Grünstadt 1992, S. 240

Leininger Unterhof in Grünstadt, um 1800 (aus: Lampert, Walter: Geschichte von Grünstadt. Grünstadt 1992, S. 240)

Leininger Unterhof in Grünstadt, um 1800 (aus: Lampert, Walter: Geschichte von Grünstadt. Grünstadt 1992, S. 240)

Die östliche, dichter mit Gehölzen besetzte Hälfte des Gartens wird von geschlängelten Wegen durchzogen und durch zwei Teiche belebt, von denen der größere mit einer Insel akzentuiert wird. An ihrem Südrand erhebt sich ein Pavillon. Ein regelmäßig bepflanzter Obstgarten grenzt seitlich an den Schlosshof (vgl. die ähnliche Situation im Sturmfeder‘schen Kellergarten in Dirmstein).
In der Folge der Französischen Revolution und der Einrichtung einer Steingutfabrik im 19. Jahrhundert hat sich von Sckells Gartenanlage nichts mehr erhalten; ihre Fläche wurde überbaut oder dient heute als Parkplatz. Inwieweit der ehemals benachbarte, für den Tuchhändler Peter van Recum angelegte Recumsgarten auch auf Sckell zurückgeht, wie mitunter angenommen wurde, lässt sich nicht nachweisen.

– Dr. Georg Peter Karn

Literatur

Bordollo, Otto: Friedrich Ludwig Sckell (1750-1823) als Gartenarchitekt in Grünstadt. In: Neue Leininger Blätter 7, 1933, S. 1-4.

Hallbaum, Franz: Der Landschaftsgarten. Sein Entstehen und seine Einführung in Deutschland durch Friedrich Ludwig von Sckell, 1750-1823, München 1927, S. 170.

Hannwacker, Volker: Friedrich Ludwig von Sckell. Der Begründer des Landschaftsgartens in Deutschland, Stuttgart 1992, S. 40.

Lipowsky, Felix Joseph: Baierisches Künstler-Lexikon, München 1810, Band 2, S. 96.

Sckell, Friedrich Ludwig von: Beiträge zur bildenden Gartenkunst für angehende Gartenkünstler, München, 2. Auflage 1825. Nachdruck: Worms 1982. (Grüne Reihe, Band 5), S. XII.