Sckells Gärten und Parks
Herzoggarten Landshut
Überblick
Herzoggarten Landshut
Verwalter
Stadtgartenamt Landshut
Adresse
Hofgartenweg 3,
84036 Landshut
Fläche der Anlage
33 Hektar
Entstehungszeit
ab 1782
Zustand
erhalten
Über den Herzoggarten
Das Gelände des heutigen Herzoggartens war ursprünglich Teil des zur Burg Trausnitz gehörigen Tiergartens, in dem Damhirsche und anderes Wild zur Jagd gehalten wurde. Später befand sich an dieser Stelle der Königlgarten, in dem Kaninchen zur Jagd und für die Münchner Hofküche gehalten wurden. 1754 wurde auf der Fläche eine Maulbeerbaumschule für die Seidenraupenzucht angelegt, zu diesem Zeitpunkt dürfte die Mauer, die noch heute den Herzoggarten eingrenzt, bereits vorhanden gewesen sein.
Für die Bepflanzung mit den Maulbeerbäumen wurde das Gelände terrassenförmig angelegt. Die Maulbeerplantage wurde ca. 1780 verlegt. Der Garten wurde dem im gleichen Jahr nach Landshut berufenen Herzog Wilhelm von Birkenfeld-Gelnhausen geschenkt. Dieser beauftragte 1782 Friedrich Ludwig Sckell mit der Anlage eines Landschaftsparks nach englischem Vorbild. Dieser Gartenstil war zu dem Zeitpunkt in Süddeutschland noch wenig bekannt. Ausgeführt wurden die Planungen von Sckells Bruder Matthäus, die Fertigstellung erfolgte 1784. Den Brüdern Sckell wurde vom Herzog ein Denkmal gesetzt, das heute noch – wenn auch an anderer Stelle als ursprünglich – im Herzoggarten steht. Leider sind heute weder Pläne noch Skizzen aus der Bauzeit des Herzoggartens bekannt, so dass es keine gesicherten Erkenntnisse über die ursprüngliche Gestaltung des Landschaftsgartens gibt.
Das heute noch bestehende Wiesental war von einem künstlichen Bachlauf durchzogen, der von einer Brücke überquert wurde. Die Gebäude aus der Entstehungszeit des Gartens (das Herzogsschlösschen, das Torbogengebäude und der Freundschaftstempel) sind nur von außen zu besichtigen.
– Margit Urban & Ann-Kathrin Hartenbach